Hallo  Zuchtwarte, Zuchtfreundinnen, Zuchtfreunde und Jungzüchter!

Zeitpunkt des Zuchtbeginns

Jeder Züchter hat seine Zucht auf seine Bedürfnisse aufgebaut, so dass die Zusammenstellung seiner Zuchtstämme recht unterschiedlich gewählt wird. Dabei ist von Bedeutung, ob man große  Hühner züchtet, oder Zwerghühner. Wichtig ist aber das rechtzeitige Zusammenstellen der Zuchtstämme, denn man kann nicht 14 Tage vor dem Sammeln der Bruteier seine Tiere aus der Herde wegnehmen und dann glauben, das sei zeitig genug. So ist auch zu bedenken, das je nach den Gegebenheiten und der Legetätigkeit der Hennen die Eier im Extremfall noch bis zu 20 Tage von einem andern Hahn befruchtet sein können, besonders wenn vorher mehrere Hähne mit den Hennen in einer Herde waren. Althennen lassen sich oft von einen fremden Hahn einige Wochen nicht begatten, so dass es zu vielen unbefruchteten Eiern kommen kann. Es ist also sinnvoll die Stämme nach den letzten Ausstellungen bzw. im Winter zusammenzustellen. Sinnvoll ist es auch den einen oder anderen Reservehahn aufzuheben, falls ein anderer Hahn im Zuchtstamm nicht befruchtet. Will man in einen Stamm eine 2. Brut mit einem anderen Hahn machen, sollte man 3 Wochen warten bevor man mit dem Sammeln der Bruteier beginnt, diese Zeit kann man verkürzen in dem man den 1. Zuchthahn schon eine Woche bevor der neue Hahn zugesetzt wird entfernt wird. Dies hat keine Auswirkungen auf die Befruchtung.

Voraussetzung für eine gute Befruchtung

Früher brütete man im April- Mai, heute oft schon im Januar, so dass man Voraussetzungen dafür schaffen muss. Wer ab Januar brüten möchte, muss die Tageslänge verändern. Auch das Futter muss alle Vitamine und Mineralstoffe enthalten, wenn die Tage länger sind und die Sonne höher steht. Kälte kann sich sehr negativ auf die Befruchtung bemerkbar machen, wenn die Hühner bei Kälte und Wind im Auslauf sind. Eine große Rolle bei der Befruchtung spielt auch das Licht, denn eine lang anhaltende Lichtintensität fördert die Spermienbildung. Das Licht wird über das Auge wahrgenommen und wirkt über das Nervensystem als elektrischer Reiz auf die Hirnhangdrüse. Diese scheidet Hormone ab die positiv auf die Samenzelle wirken. In der Literatur wird eine Beleuchtungszeit von 14 Stunden pro Tag angegeben, vor allem bei schweren Rassen. Die Helligkeit und die Beleuchtungszeit sollte jeder Züchter für seine Rasse selbst herausfinden, auch wenn in der Fachliteratur von 250 Lux Mindestmaß angegeben wird, sollte jeder seine eigenen Erfahrungen für seine Rasse herausfinden. Weiterhin ist zu beachten, dass es ca. 14 Tage dauert, bis nach Erreichen der entsprechenden Helligkeit die Hähne befruchtungsfähige Spermien produzieren können. Vitamine, vor allem Vitamin E und Mineralstoffe müssen in der richtigen Menge im Futter enthalten sein, damit das erbliche Potenzial voll ausgeschöpft werden kann. Wenn man diese Faktoren nicht beachtet, kann der beste Zuchtstamm nicht den gewünschten Erfolg bringen.

 

Ich hoffe ich kann mit diesen Zeilen manchem Züchter etwas helfen und wünsche ein erfolgreiches Zuchtjahr.

 

Hans Jürgen Vockenberg

Zuchtwart im LV

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