In der Thepra- Grundschule in Weinbergen steht das züchten von Hühnern auf dem Stundenplan


Sie wohnen zwar auf dem Dorf, kannten aber trotzdem Hühner, Tauben, Gänse und Enten nicht besser als die meisten Stadtkinder. «Aber unsere Nachbarn haben Hühner», erzählt Leonid. Für ihn und zehn Mädchen und Jungen in der Thepra-Grundschule Weinbergen im Unstrut-Hainich-Kreis ist das Federvieh kein Buch mit sieben Siegeln mehr.

Die sieben bis neun Jahre alten Kinder machen bei der Arbeitsgemeinschaft «Gefiederte Freunde» mit. Und weil sie jede Woche in deren Welt eintauchen, wissen Luca, die beiden Finns, Janine, Leonid, Monique und die anderen jetzt mehr über Täuber, Ganter, Gössel oder Erpel. Zum Beispiel, wie aus dem Ei eine Henne wird und warum der Hahn unbedingt drei, vier Hennen und das Küken einen Brutschrank braucht.

Dass es die AG überhaupt gibt, darauf ist Schulleiterin Elke Gerner sehr stolz. «Das passt zu uns als Umweltschule und als Schule im ländlichen Bereich», sagt sie. Die Fachleute dafür fand die Schule bei dem Rassegefügelzuchtverein Bollstedt des Kreisverbandes Mühlhausen. Verbandschef Ulrich Krüger hat die Patenschaft für das Projekt übernommen und leitet die AG «Gefiederte Freunde». ­Unterstützung erhält er von Annette Michel, deren Sohn in die Thepra-Grundschule geht, und Ehefrau Petra Krüger.

Mittlerweile kennen sich die Schüler am besten mit den Gelben Zwerg- Stupphühnern aus, die sie gemeinsam mit Ulrich Krüger züchten. Diese Hühner haben sie ausgewählt, weil es eine seltene Rasse mit einem besonderen Federkleid ist. Eine eigene Voliere steht in Bollstedt. Darin sollen die Gelben Zwerg- Stupphühner wachsen und natürlich viele Eier legen.

«Ich habe vorher noch nie ein Huhn angefasst», sagt Monique. Allein Desiree kann von sich behaupten, sich bereits vor der AG mit Hühnern befasst zu haben. «Ich habe keine Hühner, nur meine Oma hat welche», erzählt Maximilian. Nach gut einem Vierteljahr sind die Grundschüler schon kleine Experten geworden, die sich einmal pro Woche zum Fachsimpeln treffen. Ihr erster Höhepunkt war die Kreisjugendschau Ende November, auf der sie sich mit der eigenen Voliere präsentierten und einen Preis erhielten.

An das Thema der Arbeitsgemeinschaft tasteten sich die Mädchen und Jungen mit verschiedenen Aktionen heran: Sie haben Eier gekocht und gebraten, gemalt und gebastelt. Ihr Basteleien zeigten sie schon erfolgreich auf Bundes- und Landesebene. Zuletzt besuchten sie die Rassegeflügelausstellung und halfen bei den Vorbereitungen, indem sie Käfige mit Futter und Einstreu füllten.

Inzwischen haben die «Gefiederten Freunde» ihre Eltern und Großeltern mit ihrer neu entdeckten Leidenschaft angesteckt. Zwei Kinder haben sich sogar ein eigenes Huhn gekauft. «Allerdings haben die bisher noch kein Ei gelegt», bedauert Philipp.


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