Der Dermbacher Taubenmarkt – gelebtes Kulturerbe in der Rhön
Der traditionsreiche Dermbacher Taubenmarkt gehört zu den bedeutendsten Erzeugermärkten für Geflügel, Kleintiere und traditionelles Handwerk in Thüringen – und ist seit 2022 offiziell im Thüringer Landesverzeichnis für Immaterielles Kulturerbe verzeichnet.
Was ursprünglich als lebhafter Markttag für Brieftauben, Nutz- und Ziergeflügel begann, hat sich längst zu einem beliebten Treffpunkt für Züchter, Liebhaber und Besucher aus nah und fern entwickelt.
Besonders in den Wintermonaten lockt die einzigartige Atmosphäre des Marktes viele Gäste in die Rhön.
Anlässlich der 880-Jahrfeier von Dermbach präsentierte der Rassegeflügel- und Kaninchenzuchtverein Dermbach einen kleinen, aber beeindruckenden Ausschnitt des traditionellen Markttreibens. Ein liebevoll hergerichteter Handwagen, wie er früher für den Tiertransport zum Markt verwendet wurde, zog viele Blicke auf sich. Passend dazu zeigten die Vereinsmitglieder regionale Rassen wie die Thüringer Schildtaube und Rhönfarbige Kaninchen, die nicht nur optisch beeindrucken, sondern auch fest zur regionalen Zuchtkultur gehören.
Doch der Taubenmarkt ist mehr als nur eine Tierbörse – er steht auch für traditionelles Handwerk. So waren zur Feierlichkeit auch Rhönschafe zu bestaunen, deren Wolle live vor Ort von Hand verarbeitet wurde – unter anderem zu warmen Socken, Handschuhen oder dekorativen Filzstücken. Auch das Korbflechten als uralte Handwerkskunst wurde eindrucksvoll vorgeführt.
Fotos und Text: Tobias Heller, Jugendleiter des KV Bad Salzungen